Kreuzfigur im Ruheheim Bühlau Dresden
2004
4mm Edelstahlblech mit Laser ausgeschnitten Größe: 2,80m hoch
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Gedanken zur Metallskulptur „ Erlösung „
Immer wieder ist es eine sehr große Herausforderung für mich ein Altarkreuz eine Altarraumfigur oder ein Kruzifix zu schaffen. Und nach jeder abgeschlossenen Arbeit, müsste ich eigentlich sofort wieder beginnen. Man kann nicht alle Gedanken, Gefühle, Empfindungen in einer Arbeit darstellen, wenn diese Arbeit mit der Kreuzigung Christus zu tun hat.
Das Kreuz allein, klar in seiner Symbolkraft, aufgeladen mit reiner Göttlichkeit und reiner Menschlichkeit, mit Emotionen und Empfindungen, mit Vergangenheit, mit Gegenwart und mit Zukunft ist für einen Menschen immer wieder in seiner reduzierten Form, das alles Aussagende. Es ist auch schon sehr lange Bestandteil im Alltag vieler Menschen geworden. Sie erkennen es beim Erblicken im Unterbewusstsein sofort als Christuskreuz aber sie denken nicht mehr viel darüber nach, was es eigentlich bedeutet. Meistens wird nur noch das äußere Erscheinungsbild analysiert. Das Kreuz auf dem Altar ist das Symbol für die Leiden Christus, der Leiden die Christus auf sich genommen hat, um die Menschheit zu erlösen.
Dieses Metallbild soll beim Erblicken sofort Empfindungen auslösen: kalt, schmerzverursachend, stachlig, man möchte es nicht unbedingt berühren, auf keinen Fall möchte man hindurchgreifen. Eine glatte Metalloberfläche und relativ scharfe Kanten und eine aggressive Formwahl tragen dazu bei. Weitere Wahrnehmungen sind aber auch Leichtigkeit, gerichtete Bewegung, großflächiger, großzügiger Schwung. Es wirkt fast wie ein zweidimensionales Papier, welches für die Übertragung von Informationen taugt.
Es ist unverkennbar eine Kreuzform. Aber nicht, wie die uns bekannte ikonographische Form, also als Zeichen der Christen. Dieses Bild ist im gewissen Sinne am explodieren. Es ist nicht die statische Bauform, die Römer zusammengenagelt haben, um die Last Ihrer Deliquienten zu tragen. Dieses Bild könnte den flirrenden Raum um Christus darstellen, als er am Kreuz hing. Diesen Schmerz, aber auch diese Kraft und den nicht greifbaren aber sichtbaren Geist. Deshalb auch der Wechsel zwischen materialisierter Form und nichtmaterialisierter Form. Auch die Bewegung der Innenform ist sehr wichtig. Einmal die aufwärtsstrebende und zum anderen die waagerechte Bewegung. Die aufwärtsstrebende Bewegung ist die klarere, betontere, während die Waagerechte über den Altar fliest, Ihn segnet und weiter noch bis zur Himmelsleiter reicht. Die Metallfigur, und die Himmelsleiter bilden den künstlerischen Rahmen schon durch die Art der Verwendung von Edelstahl, aber auch inhaltlich gehen Sie eine Verbindung ein. Die Verbindung zwischen Gott Vater im Himmel, Jesus Christus in uns und den Menschen selbst auf der Erde, von wo aus die Himmelsleiter beginnt. |
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